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Bauwerksprüfung der Kanalüberführung Hohenwarthe bei Magdeburg

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Bauwerksprüfung der Kanalüberführung Hohenwarthe bei Magdeburg

Die Kanalüberführung Hohenwarthe am Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg ist mit einer Gesamtlänge von stolzen 918 Metern die längste Kanalbrücke Europas und führt den Mittellandkanal über die Elbe.

Sie verbindet wichtige Wasserstraßen und wird täglich intensiv genutzt – umso wichtiger ist ihre regelmäßige Inspektion. Rund 9.000 Schiffe mit ca. 2,6 Millionen Tonnen Gütern überqueren die Kanalbrücke jährlich. Somit bildet sie einen wichtigen Verbindungspunkt für die deutsche Wirtschaft.

Die Kanalbrücke wurde im Jahr 2003 fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Als Bauwerk der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung unterliegt sie der regelmäßigen Prüfung nach der Verwaltungsvorschrift VV-WSV 2101.

Von Ende März bis Ende Mai 2025 wurde die Brücke im Rahmen dieser Prüfung trockengelegt, um auf Schäden überprüft und erforderliche Instandhaltungsarbeiten durchzuführen. Die Trockenlegung wurde eingeleitet durch das Stellen der Revisionsverschlüsse (Stützblöcke und Dammtafeln) sowie das Entleeren über die Hochwasserentlastungsanlage am Widerlager West.

In diesem Zeitraum war das Bauwerk für Binnenschiffe, Fußgänger und Radfahrer gesperrt – hier kamen unsere Bauwerksprüfer zum Einsatz. Mehrere Prüftrupps arbeiteten parallel, um die zeitkritischen Prüfungen innerhalb der begrenzten Trockenlegungszeit durchzuführen.

Folgende Arbeiten wurden unter anderem umgesetzt:

Die Prüfung des Widerlagers West und Pfeiler sowie der Hochwasserentlastungsanlage, der 690 Meter langen Vorlandbrücke, die den größten Teil des Bauwerkes ausmacht unter Zuhilfenahme von Brückenuntersichtsgeräten, selbstfahrende Arbeitsbühnen und Landsteigern. Zudem die Prüfung der 228 Meter langen Strombrücke, des Widerlager Ost und Strompfeiler mithilfe eines Brückenuntersichtsgerätes über der Elbe sowie die Durchführung von Klettereinsätzen an den massiven Pfeilern. Außerdem fanden Hohlkastenprüfungen und Kontrollen der Schweißnähte im Inneren und Äußeren der Brücke und eine Vermessungstechnische Kontrolle zur Erkennung von Bauwerksverschiebungen und Setzungen statt, in Abgleich mit den Messungen seit 2002.

Nach 7 Wochen Trockenlegung hieß es dann durch das Ziehen der Revisionsverschlüsse: „Wasser marsch!“ und die Kanalbrücke konnte wieder geflutet werden.

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